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Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman, hier bei der WM 2018 neben FIFA-Präsident Gianni Infantino, drängt bei seinen Reformen auch in den Fußball. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP)
Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman, hier bei der WM 2018 neben FIFA-Präsident Gianni Infantino, drängt bei seinen Reformen auch in den Fußball. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP)
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Warum saudische Fußballclubs mehr auf junge Spieler setzen

On 13. August 202513. August 2025

Riad statt München: Dass Kingsley Coman im besten Fußballer-Alter nach Saudi-Arabien wechseln wird, hatten zum Beginn dieses Sommers wohl weder der Spieler noch der FC Bayern erwartet. Der deutsche Rekordmeister plante weiter mit dem Franzosen, der selbst schon seinen Verbleib angekündigt hatte. Dass der Club Al-Nassr, wo noch Comans Medizincheck aussteht, jedoch mit einem hohen Gehalt lockte, sorgte bei dem 29-Jährigen für ein Umdenken – und ist nicht das einzige Beispiel für die neue Strategie, den die finanziell stark vom Staat unterstützte saudische Liga mittlerweile verfolgt.

Lange hatten vor allem aussortierte Altstars für Aufsehen gesorgt, die sich im Spätherbst ihrer Karrieren einen Geldregen abholten. Ex-Weltfußballer Cristiano Ronaldo etwa ging 2023 als 37-Jähriger in den Golfstaat. Auch für den beim FC Bayern aussortierten Sadio Mané oder Brasiliens verletzungsanfälligen Dribbelkünstler Neymar, bei ihren Wechseln damals 31 Jahre alt, gab es in Europa angesichts hoher Gehaltsforderungen kaum noch Abnehmer.

Saudi-Arabien setzt auf Spieler unter 30 

Zuletzt finden sich unter den Neuzugängen der saudischen Clubs dagegen andere Geburtsjahre wieder. Darwin Núñez wurde in diesem Sommer auch mit dem italienischen Meister SSC Neapel in Verbindung gebracht, der 26-Jährige vom FC Liverpool entschied sich jedoch für den saudischen Erstligisten Al-Hilal. Auch der Wechsel des bisherigen Stuttgarters Enzo Millot, im Alter von 23 Jahren noch weit vom Karriereende entfernt, zu Al-Ahli überraschte viele Fans.

Dazu kommen immer mehr Talente, die sich noch vor dem großen Durchbruch aus Europa verabschieden. Das Sturmtalent Jhon Durán war erst 21 Jahre alt, als der Kolumbianer im Januar von Aston Villa zum Ronaldo-Club Al Nassr wechselte. Der damals 21-jährige Marcos Leonardo wechselte im Sommer 2024 zu Al-Hilal, obwohl er bei Benfica Lissabon in der portugiesischen Liga nur dreimal von Beginn an gespielt hatte. In Saudi-Arabien trumpft der Brasilianer auf, bei der Club-WM traf er beim Überraschungssieg gegen Manchester City doppelt.

Saudische Fußball-Liga steuert Transferpolitik aller Clubs

Dass es bei den Verpflichtungen einen Strategiewechsel gegeben hat, versteckt die Saudi Pro League (SPL) nicht. Ein 2023 angekündigtes Programm taufte die Liga auf «Player Acquisition Centre of Excellence» (PACE), was sich etwa als Spielerkauf-Zentrum der Exzellenz übersetzen lässt. Den Plänen zufolge wird die Transferpolitik aller 18 Clubs seitdem unter dem Dach der Liga organisiert. Damit sollen teure Vertragsauflösungen vermieden und auch der Altersdurchschnitt gesenkt werden, der damals noch bei 29 Jahren lag – um die Saudi Pro League gar zu einer der besten 10 Ligen der Welt zu machen.

Ein ambitioniertes Ziel, das in der Strategie von Saudi-Arabien aber eine zentrale Rolle spielt. Unter Führung des faktischen Herrschers Mohammed bin Salman treibt das Land seit Jahren eine umfassende Wirtschaftsreform namens «Vision 2030» voran, mit der das Land weniger abhängig vom Öl werden soll. Dazu gehören die Öffnung für Tourismus und Unterhaltung, die in dem streng konservativen Königreich über Jahrzehnte verboten war, aber auch der Fokus auf Sport.

Menschenrechtsorganisationen warnen vor «Sportswashing»

Laut Kritikern geht es der Regierung in Riad neben den wirtschaftlichen Zielen aber auch darum, ihr eigenes Image mit Hilfe von sogenanntem «Sportswashing» aufzubessern. Denn trotz einiger Reformen stellen Menschenrechtler dem Land, das nach der Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi international Schlagzeilen machte, immer wieder ein verheerendes Zeugnis aus.

2024 wurden in Saudi-Arabien 345 Menschen hingerichtet – laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty so viele wie seit mehr als drei Jahrzehnten nicht mehr. Darunter seien viele ausländische Staatsbürger, die wegen Drogendelikten verurteilt wurden, aber auch regierungskritische Journalisten. Hinter dem «progressiven Image», das das Land weltweit ausstrahlen wolle, stehe eine «düstere und tödliche Realität», kritisierte Amnesty.

Auch bei den Frauen passiert etwas

Im Rahmen der teilweisen Öffnung wurden auch Frauen mehr Rechte eingeräumt, die Sport seit 2017 öffentlich ausüben und an Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Bei internationalen Wettbewerben sind saudische Frauen schon länger dabei, aber erst durch die jüngsten Reformen im Land wird Frauensport auch in breiteren Teilen der Gesellschaft akzeptiert und ausgeübt. Seit 2022 gibt es auch eine professionelle Fußball-Liga, in der künftig auch Dzsenifer Marozsán spielt. Die langjährige deutsche Nationalspielerin wechselte in diesem Sommer zu Al-Qadsiah.

Trotz der Lockerungen bleiben die Frauenrechte weiterhin so stark beschränkt wie in nur wenigen anderen Ländern. Bei vielen Entscheidungen benötigen Frauen weiterhin die Erlaubnis eines männlichen Vormunds. Frauen müssen ihrem Ehemann laut Gesetz auch «in angemessener Weise gehorchen» – andernfalls riskieren sie das Recht auf finanzielle Unterstützung.

Saudi-Arabien lockt Clubs und Spieler

Trotz der kritischen Stimmen macht Saudi-Arabien im Sport munter weiter. Der Wüstenstaat wird 2034 die Fußball-WM ausrichten. Der saudische Staatsfonds PIF hält in der heimischen Liga bei mehreren Clubs die Mehrheit und übernahm 2021 den Premier-League-Club Newcastle United. Auch im Golf, Tennis, Motor- und Kampfsport investiert der Staat enorme Summen. Im E-Sport, wo der Staatsfonds 2022 den Kölner Turnierveranstalter ESL übernahm, ist Saudi-Arabien in Deutschland tätig.

Finanziell können sich weder Spieler noch Clubs den verlockenden Summen kaum entziehen. Laut «Sky» soll Millot bei Al-Ahli rund 10 Millionen Euro im Jahr verdienen – und das ohne Abzüge, da in Saudi-Arabien keine Einkommensteuer erhoben wird. Auch der VfB Stuttgart nimmt mit einer Ablöse von 30 Millionen Euro mehr Geld ein als erwartet. Für 10 Millionen Euro weniger hätte Millot wohl per Ausstiegsklausel wechseln können, die aber nur für Clubs aus den europäischen Top-Ligen gültig war.

Ob Saudi-Arabien sich mit den eigenen Ambitionen langfristig durchsetzt und Spieler wie Enzo Millot in dem Golfstaat glücklich werden, bleibt jedoch noch abzuwarten. Wie schnell junge Spieler die Entscheidung trotz der Riesengehälter bereuen können, zeigt das Beispiel von Jhon Durán. Nur sechs Monate nach seinem 77 Millionen Euro schweren Wechsel ist der Kolumbianer schon wieder weg von Al-Nassr – und spielt seit diesem Sommer auf Leihbasis bei Fenerbahce.

Niklas Graeber, dpa
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