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Youssoufa Moukoko war 14, als er bei Nike unterschrieb. (Archivbild) (Urheber/Quelle/Verbreiter: Revierfoto/dpa)
Youssoufa Moukoko war 14, als er bei Nike unterschrieb. (Archivbild) (Urheber/Quelle/Verbreiter: Revierfoto/dpa)
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«Geschäft mit Kindern»: Wie Sportmarken um Talente kämpfen

On 2. September 20252. September 2025

An der Wand hängen Schwarz-Weiß-Bilder der brasilianischen Fußballikonen Ronaldinho und Ronaldo. Davor posiert der achtjährige Nathan Inacio mit Zahnlücke und Gucci-Shirt. Seine Arme auf dem Instagram-Foto scheinen kaum stark genug, um die vollen Nike-Tüten zu halten. Übereinstimmenden Berichten zufolge stattete der US-amerikanische Sportgigant das junge Talent, das wahrscheinlich gerade erst lesen und schreiben gelernt hat, kürzlich mit einem Ausrüstervertrag aus. 

Was wie ein Fußballmärchen klingt, ist für die Marke ein Coup im globalen Wettstreit um die Stars von morgen. Ein Deal, der für die Kinder nicht ohne Risiken ist. «Der Hype und die Kommerzialisierung um junge Spieler erhöhen die Erwartungen und den Druck in einem Entwicklungsprozess, der ohnehin schon anspruchsvoll und chaotisch ist. Es handelt sich um junge Menschen, die in ein Alter kommen, in dem sie extrem verletzlich und fragil sind», erklärte Geir Jordet, Professor für Psychologie und Fußball in Norwegen, der dpa.

Der Fall Moukoko und der Absturz des Freddy Adu

Das brasilianische Portal «O Globo» sprach von einem «Deal mit Signalwirkung» und sagte der Fußballhoffnung von Flamengo eine prächtige Zukunft voraus. Dass junge Überflieger nicht immer zu großen Stars werden, zeigt das Beispiel des heute 36 Jahre alten Freddy Adu.

Einst als neuer Péle gefeiert, unterschrieb Adu als Teenie einen Profivertrag in den USA, machte Werbung für Nike und Pepsi. Den Erwartungen konnte der als Jahrhunderttalent gehandelte Fußballer aber nie gerecht werden. Nach schwachen Jahren in der MLS wechselte er nach Europa und tingelte erfolglos durch verschiedene Ligen. Am Ende war er nicht mal mehr genug für einen schwedischen Drittligisten. 

Der Hype schadete Adus Einstellung nachhaltig. «Alles passierte so schnell. Einige meiner Entscheidungen verhinderten, dass ich mein Potenzial vollumfänglich ausschöpfen konnte», sagte Adu vor zwei Jahren bei CBS. Schon als Teenager sei er an Orten gewesen, an denen er nicht hätte sein sollen. «Bar-Besuche, solche Sachen. Ich habe das genossen, statt mich auf Dinge wie Regeneration, Ernährung, Fitness und meinen Körper zu kümmern. Talent alleine reicht nicht. Du musst dir deinen Arsch aufreißen».

Vergleichbare Beispiele gibt es viele. So wird auch Kauan Basile, der 2021 als Achtjähriger einen Deal mit Nike abschloss, als künftiger Star gehandelt. Heute hat der Brasilianer fast zwei Millionen Follower auf Instagram und posiert mit Neymar für Werbekampagnen. Auch der Ex-Leipziger Xavi Simons und der ehemalige BVB-Jungstar Youssoufa Moukoko unterschrieben früh beim Sportgiganten. Moukoko schaffte später den Sprung zu den Profis, konnte sich aber nie wirklich durchsetzen. Jetzt spielt er beim FC Kopenhagen. 

Sportpsychologen über die Gefahr des frühen Hypes

Experten haben verschiedene Erklärungen, wieso sich solche Wunderkinder im Verlauf ihrer Karriere schwertun können. «Dies ist besonders schwierig, wenn diese Spieler in eine Phase eintreten, in der sie Rückschläge und Widrigkeiten erleben werden, in der dieselben Stimmen, die sie als ‚die nächste große Sache im Fußball‘ hochgejubelt haben, sie nun als Flops und Versager niedermachen», erklärte Jordet. Wunderkinder müssten daher extrem widerstandsfähig und robust sein, um sich durchzusetzen. 

Sportpsychologe Jürgen Beckmann von der TU München ergänzte: «Die Talentforschung hat gezeigt, dass eine der wichtigsten Talentmerkmale ‚Coachability‘ ist. Wenn ein Kind als Wunderkind gehypt wird, besteht hier die Gefahr, dass die Bereitschaft zu lernen eher unterentwickelt ist, weil man schon Superstar ist».

Wettrennen zwischen Adidas, Puma und Nike

Der globale Wettbewerb zwischen den Sportartikelriesen verschärft die Jagd nach Superstars. «Adidas und Nike dominieren den Markt, Puma ist der dritte große Player. Wer zuerst zugreift, sichert sich die Exklusivität. Die Angst ist groß, dass alles, was man selber versäumt, dem Rivalen nützt», erklärte Sportökonom Christoph Breuer der dpa. Schließlich seien zukünftige Superstars kommerziell extrem wertvoll.

Die Sportgiganten befinden sich untereinander in einem Wettrennen, wie Johan Adamsson, Sportmarketing-Chef bei Puma, im dpa-Gespräch verrät. Alle seien auf der Suche nach dem nächsten Messi oder Neymar. Adidas-Sprecher Oliver Brüggen erklärte, dass das Ziel sei, Spieler frühzeitig an die Marke zu binden und eine persönliche Beziehung aufzubauen.

Gibt es eine Altersgrenze für Sponsoring-Deals?

Die großen Ausrüster habe Scouting-Abteilungen, um weltweit Talente zu identifizieren. «Während die Clubs vor allem die sportliche Entwicklung im Blick haben, liegt unser Schwerpunkt auf der Markenbindung. Deshalb spielt die Persönlichkeit der jungen Athleten für uns eine entscheidende Rolle», erklärte Adamsson. 

Einer der größten Coups in der Unternehmensgeschichte von Puma: Usain Bolt im Alter von 15 Jahren unter Vertrag zu nehmen. Der Sprinter aus Jamaika gewann später acht Goldmedaillen bei Olympischen Spielen. 

Eine feste Altersgrenze für Ausrüster-Deals gibt es bei Puma übrigens nicht, Adidas wollte sich zu seinen Sponsoring-Richtlinien nicht äußern. «Dennoch gehen wir bei Geschäften mit Kindern stets mit größter Sorgfalt vor. Gemeinsam mit Eltern und Beratern tragen wir als Ausrüster eine besondere Verantwortung und sind uns bewusst, welche Risiken es mit sich bringt, junge Sportler früh in die internationale Öffentlichkeit zu stellen», sagte Adamsson.

Von Jordan Raza, dpa
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