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Die Dortmunder Spieler reagierten ernüchtert und enttäuscht. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ian Hodgson/AP/dpa)
Die Dortmunder Spieler reagierten ernüchtert und enttäuscht. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ian Hodgson/AP/dpa)
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Für die ganz Großen reicht es nicht: BVB muss noch lernen

On 6. November 2025

Enttäuschung und Ernüchterung waren Spielern und Verantwortlichen des BVB im Keller des City of Manchester Stadiums ins Gesicht geschrieben. «Dass wir noch nicht so weit sind», wie es Trainer Niko Kovac mit Blick auf die Sieglos-Serie gegen wirkliche Topmannschaften formulierte, ist die zentrale Erkenntnis der heftigen 1:4-Schlappe bei Manchester City.

Der BVB hat sich im Vergleich zur Vorsaison deutlich verbessert. Das ist unbestritten. Um die Cityzens um Superstürmer Erling Haaland, den FC Bayern (1:2), Juventus Turin (4:4) oder RB Leipzig (1:1) zu bezwingen, fehlen aber noch defensive Fehlerlosigkeit und offensive Cleverness.

Kovac: «Fehler werden eiskalt genutzt»

«Wir müssen uns noch verbessern. Man sieht, dass man auf dem hohen Niveau im Grunde genommen keine Fehler machen darf. Weil diese Fehler werden eiskalt genutzt», sagte Kovac.

Sein Abwehrchef sah das ähnlich. «Ich glaube, dass wir teilweise ein bisschen zu statisch spielen», bemängelte Nationalspieler Nico Schlotterbeck. «Gegen die Topteams wird einfach jeder Fehler sofort bestraft. Das hat man heute gesehen, das hat man in München in der ersten Halbzeit gesehen. Da muss man noch eine Schippe drauflegen.»

Dortmund kam in England eigentlich gut ins Spiel. Als die von Starcoach Pep Guardiola trainierten Gastgeber jedoch das Tempo erhöhten, zeigten sie der zuletzt zurecht so gelobten BVB-Defensive ihre Grenzen auf. Ob Foden und Ex-Borusse Haaland in der Mitte oder der starke Savinho über rechts: die Cityzens nutzten quasi jede Lücke.

Comeback als Lichtblick

Foden traf zweimal präzise aus der Distanz, Haaland aus zentraler Position im Sturmzentrum. «Es ist ja nicht so, dass diese Schüsse von außerhalb des Sechzehners Riesenchancen waren», stellte Kovac fest. «Selbst diese minimalen Chancen werden genutzt von diesen Weltklassespielern. Deswegen muss man versuchen, auch diese Situationen zu verhindern.»

Auch der Kapitän soll in Zukunft wieder mithelfen, dies zu tun. Emre Cans Comeback nach fast einem halben Jahr verletzungsbedingter Zwangspause war der Lichtblick am ansonsten gebrauchten BVB-Abend.

«Ich bin sehr froh, dass er wieder da ist. Er hilft uns enorm viel», sagte Nationalspieler Waldemar Anton über seinen Defensivkollegen. «Er macht viel für die Mannschaft. Er hat eine lange Leidenszeit hinter sich. Ich bin sehr froh, dass er heute die Minuten bekommen hat.» Kovac wechselte Can in der 66. Minute ein. «Die Qualität von ihm hat uns gefehlt. Ich hoffe, er kommt auf das Niveau, auf dem er davor war», sagte Schlotterbeck.

Kovac bemängelt schlampiges Spiel

Auch vorne wurde deutlich, woran es beim BVB hapert. «Wir hatten schon gute Momente, aber dann haben wir so ein bisschen schlampig gespielt», sagte Kovac. «Die Kleinigkeiten haben gefehlt. Wenn ich mir das Passspiel, die Ballannahme und -mitnahme des Gegners anschaue, dann sehe ich schon sehr viel mehr Präzision, sehr viel mehr Genauigkeit.»

In den Druckphasen der Cityzens verlor der BVB die Bälle tatsächlich zu schnell, sorgte kaum für Entlastung. Als sich die Dortmunder dann in der zweiten Hälfte nach Antons Tor zum 1:3 mal länger am Strafraum der Gastgeber festsetzten und auch einige Chancen kreierten, fehlte die Effizienz.

Noch drei Heimspiele in der Königsklasse

Trotz der Niederlage hat die Borussia in der Champions League weiter gute Chancen, mindestens die Playoffs um das Achtelfinale erreichen. «Wenn mir einer vorher gesagt hätte, dass wir sieben Punkte nach drei Auswärtsspielen und einem Heimspiel haben, hätte ich das wahrscheinlich genommen. Jetzt müssen wir zu Hause die Punkte holen», sagte Kovac.

Der BVB bestreitet von vier ausstehenden Partien drei im eigenen Stadion. Gegen Villarreal und Bodö/Glimt sind die Westfalen Favorit. Zudem spielt Dortmund noch bei Tottenham Hotspur und gegen Inter Mailand. In der Bundesliga geht’s am Samstag zum Hamburger SV (15.30 Uhr/Sky).

Von Thomas Eßer, dpa
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