Die beiden Fußball-Legenden Ruud Gullit und Thierry Henry haben die Spielweise des FC Barcelona unter Hansi Flick scharf kritisiert. Beide äußerten sich nach dem wilden 3:3 der Katalanen in der Champions League beim FC Brügge – die Belgier hatten davor in der europäischen Meisterklasse beim FC Bayern 0:4 verloren. «Warum an einem zum Scheitern verurteilten Plan festhalten?», fragte Gullit als Experte des Senders beIN Sports. So eine Spielweise sei kontraproduktiv und «kamikazehaft».
Der 63-Jährige bezog seine Kritik auf die weit aufgerückte Abwehr der Mannschaft von Flick. Dies bot den belgischen Gastgebern immer wieder Raum für eigene Angriffe. Dreimal musste Barcelona in der Partie einem Rückstand hinterherlaufen. «Wie lange werden wir noch dasselbe wiederholen?», meinte der ehemalige Barça-Profi Thierry Henry bei CBS Sports: «Du solltest Fehler ausmerzen, nicht selbst produzieren.»
Er verstehe, dass man Druck ausübe, aber man müsse auch ohne Ball verteidigen und sein Tor schützen, betonte der Franzose.
Seit neun Spielen steht die Null nicht mehr
Auffallend ist beim FC Barcelona, dass die Mannschaft seit einiger Zeit keine Partie mehr ohne Gegentor schaffte. Zuletzt gelang es in der spanischen Meisterschaft, in der der Double-Gewinner der vergangenen Saison schon fünf Punkte Rückstand auf Real Madrid und Platz eins hat, beim 3:0 am 21. September gegen den FC Getafe.
Von einer «erschreckenden kollektiven Verletzbarkeit des Kollektivs» schrieb die spanische Zeitung «El País» nach dem torreichen Remis in Brügge, das auch den direkten Einzug ins Achtelfinale gefährdet. Ein «defensives Desaster» nannte «Mundo deportivo» den Auftritt. «Barça spielt mit dem Feuer», meinte «Marca».
Flick: «Müssen unsere Spielweise nicht ändern, wir sind Barça»
Flick will von der Spielweise aber nicht abrücken. «Wir können einige Dinge ändern, aber auch unserer Philosophie treu bleiben. Wir müssen unsere Spielweise nicht ändern, wir sind Barça», betonte der 60 Jahre alte deutsche Coach.
