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Franziska Kett (Mitte) zeigte einen starken Auftritt gegen Frankreich. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)
Franziska Kett (Mitte) zeigte einen starken Auftritt gegen Frankreich. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)
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DFB-Talente Kett und Co.: Wücks junge Wilde wirbeln

On 26. Oktober 202526. Oktober 2025

Die Nationalspielerinnen genossen den freien Sonntag mit Abstechern ins Café und Kino, mit Freunden und Familie. Für den Abend war noch ein Restaurant-Besuch mit dem Betreuerstab in Düsseldorf geplant. Bundestrainer Christian Wück tüftelte mit seinen Assistentinnen Saskia Bartusiak und Maren Meinert schon am Matchplan für das Rückspiel gegen Frankreich am Dienstag (21.10 Uhr/ZDF) in Caen. Das 1:0 von Düsseldorf hat die deutschen Fußballerinnen deutlich vorangebracht, das Nations-League-Finale winkt.

Spanien wohl der Gegner bei Finaleinzug 

Bei einem «Wahnsinns-Fußballabend», so Torschützin Klara Bühl, spielten sich vor allem die jungen Wilden in den Vordergrund. Eine Perspektive, die den experimentierfreudigen Wück besonders freute. Auch wenn die DFB-Frauen viele Chancen nicht nutzten und nun in der Normandie bestehen müssen. 

Bei einem Finaleinzug hieße der Gegner Ende November/Anfang Dezember – wie im verlorenen EM-Halbfinale in der Schweiz – wohl Spanien. Die Weltmeisterinnen haben gegen Schweden ein 4:0 vorgelegt.

Im Halbfinal-Hinspiel von Düsseldorf vor 37.191 Zuschauern hatte Wück auf Lena Oberdorf, Giovanna Hoffmann (beide Kreuzbandriss), Stammkeeperin Ann-Katrin Berger (Knieverletzung) und Janina Minge (Gelbsperre) verzichten müssen. So spielten sich andere in den Vordergrund. Ein Überblick: 

Franziska Kett:

Bereits bei der EM in der Schweiz galt die Außenverteidigerin als große Entdeckung. Die Spielzeit, die sie nun beim FC Bayern regelmäßig bekommt, tut ihr sichtlich gut. «Das war heute für mich eine top, top, top Leistung», lobte Wück. Kett sei im defensiven Zweikampf «unheimlich stabil». Und: «Sie hat eine Geschwindigkeit wie nur wenige bei uns.» 

Kett feierte am Freitag auch noch ihren 21. Geburtstag. «Das war ein super Geschenk – der Sieg heute», sagte sie freudestrahlend. Im zweiten Halbfinale erwarte die DFB-Frauen «wieder ein richtig schweres Spiel, da müssen wir einfach wieder da sein», warnte Kett. Ihre Empfehlung: Die Französinnen «mögen es nicht, wenn man so aggressiv Fußball spielt wie die Deutschen».

Camilla Küver: 

Auch DFB-Debütantin Camilla Küver («athletisch auf einem sehr hohen Level») erhielt von Wück ein Extra-Lob. Er wolle jungen Spielerinnen das Vertrauen geben, sagte der Bundestrainer – Küver habe es auf Anhieb «über 97 Minuten zurückgezahlt und eine Top-Leistung gezeigt».

Die 22 Jahre alte Wolfsburgerin, zu ihrer Frankfurter Zeit lange verletzt, überzeugte in der Innenverteidigung neben der erfahrenen Kathrin Hendrich (33). «So kann man sein erstes Länderspiel bestreiten», sagte Kapitänin Giulia Gwinn über Küver.

Jule Brand: 

Positiv bewertete Wück das «Experiment» mit der Ex-Wolfsburgerin Jule Brand (23) auf der 10. «Wir haben es schon immer gesagt: Jule macht auf dem Platz Dinge, die sie einfach machen möchte, die nicht abgesprochen sind. Und sie ist eine, die von außen immer sehr, sehr gerne nach innen zieht.» Also sei die Entscheidung gefallen, die nominelle Flügelspielerin von Olympique Lyon «gleich auf die Mitte» zu stellen. Auf der Spielmacherposition hatten bei der EM weder Frankfurts Laura Freigang noch Linda Dallmann (FC Bayern) überzeugt. 

Carlotta Wamser:

In der Schweiz hatte Wamser, die nach der EM von Frankfurt nach Leverkusen wechselte, die verletzte Rechtsverteidigerin Gwinn vertreten. In Düsseldorf spielte sie vor der Münchnerin auf der Außenbahn – mit heruntergelassenen Stutzen und mutig, wie man sie kennt. Noch so ein Schachzug von Wück, der aufging.

Gwinn gab derweil ein gelungenes DFB-Comeback nach ihrer Zwangspause. Auch der Bayern-Star betonte, dass man an der Effizienz arbeiten müsse: «Am Dienstag wird uns alles abverlangt werden.»

Stina Johannes:

Auch Wolfsburgs Torfrau Stina Johannes, die Berger vertrat, überzeugte in ihrem vierten Länderspiel und zeigte, dass sie eine Option auf dem Weg zur WM 2027 in Brasilien ist. Ob die 35 Jahre alte Berger über dieses Jahr hinaus ihre DFB-Karriere fortsetzt, ist offen.

Von Ulrike John und David Joram, dpa
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