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Fritz von Thurn und Taxis: «Nach nur einem Satz wussten die Leute, wer spricht.» (Urheber/Quelle/Verbreiter: Leonie Asendorpf/dpa)
Fritz von Thurn und Taxis: «Nach nur einem Satz wussten die Leute, wer spricht.» (Urheber/Quelle/Verbreiter: Leonie Asendorpf/dpa)
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Gentleman Thurn und Taxis: Ein Satz genügte

On 19. Juni 202519. Juni 2025

Seine Termine legt Fritz von Thurn und Taxis gerne in ein etwas verborgen liegendes Hotel in Bogenhausen. Von seiner Wohnung aus kann er dann gemütlich die wenigen Minuten in das schicke Haus unweit des Münchner Prinzregentenplatzes hinüberspazieren, wo gerne Weltstars der klassischen Musik übernachten, Dirigent Kent Nagano zum Beispiel.

Es passt also ganz gut, wenn ein Feingeist wie Thurn und Taxis, mit seiner Frau Bea besucht er am Abend die Oper «Rusalka», an einem Juni-Nachmittag auf der idyllischen Terrasse im Innenhof des Hotels Platz nimmt. Die Kommentatorenlegende lässt Grüße an abwesendes Personal ausrichten, mit «TT», also Thurn und Taxis, beendet er die Pläuschchen. Man kennt ihn hier schließlich, da darf man sich mit Initialen kurzfassen.

Friedrich Leonhard Ignatius Josef Maria Lamoral Balthasar 

Thurn und Taxis, der am Sonntag seinen 75. Geburtstag feiert, war einer der bekanntesten deutschen Sportreporter. Eine Liga mit Marcel Reif, der seinen 75. im vergangenen November hatte. Ab 1971 arbeitete Friedrich Leonhard Ignatius Josef Maria Lamoral Balthasar Thurn und Taxis, wie er mit vollständigem Namen heißt, beim Bayerischen Rundfunk, von 1993 bis zu seinem Abschied 2017 im Pay-TV für Premiere, das längst Sky heißt. Ski alpin, Eishockey, Basketball, Fußball – es gab quasi nichts, was der gebürtige Linzer nicht kommentierte.

Thurn und Taxis hat am Mikrofon etwas geschafft, was nur den wenigsten gelingt: Er ist zu einer eigenen Marke geworden. «TT» eben. «Nach nur einem Satz wussten die Leute, wer spricht», bemerkt Thurn und Taxis, der noch heute für Sky Österreich junge Kommentatoren coacht.

«Er ist kein Bulle, er ist eher wie ein Leguan»

So manch einem Zuhörer oder Zuschauer war aber schon dieser eine Satz zu viel. Sein «Hui» und dieses «Uiuiui» hätten genervt, außerdem habe er sich nicht genug mit der Taktik eines Spiels beschäftigt, lauteten Vorwürfe in den Sozialen Medien. «Natürlich muss Taktik sein, aber es muss eine Mischung geben. Ich muss auch mal unterhaltsam sein», entgegnet Thurn und Taxis.

Und wie er das am Mikrofon war. Da umschrieb er den früheren Verteidiger Lucio animalisch: «Er ist kein Bulle, er ist eher wie ein Leguan.» Den ehemaligen Barça-Torwart Víctor Valdés kürte er nach einem Patzer zwar zum bestaussehenden Torhüter der Primera División. Aber: «Sportlich ist er nur die Nummer 4, warum haben wir eben gesehen.»

100 Briefe von Persönlichkeiten zum TV-Abschied

Im persönlichen Gespräch ist Thurn und Taxis genauso aufmerksam und zugewandt. «Ich habe eigentlich keine natürlichen Feinde, weil ich mit den Leuten vernünftig umgegangen bin. Das hat mich schon ausgemacht», sagt er. Vielleicht auch deshalb hat zum Ende seiner Laufbahn der Hashtag #FritzLove Spott und Beschimpfungen von den Timelines verdrängt.

Zu seinem TV-Abschied vor acht Jahren hat er sogar ein Buch mit mehr als 100 persönlich verfassten Briefen geschenkt bekommen. Ein Franz Beckenbauer oder ein Uli Hoeneß richteten darin Worte an den Ruheständler. Wenn er das mit seiner Frau Bea, mit der er seit 1977 verheiratet ist, liest, kämen ihm die Tränen, räumt er ein. «Weil ich jemand war, der mit den Leuten ein vernünftiges Verhältnis hatte. Das ist in diesem Geschäft im Prinzip nicht der Fall.»

Fußballkommentare und Balance

Es ging um Eitelkeiten. Wie so oft im Leben. Warum darf x das kommentieren, wenn sich doch y für viel qualifizierter hält. Der Weg nach oben ist aber ohne die Grundlagen unmöglich. «Es gibt gewisse Basics für einen Fußballkommentar, etwa nicht ständig am Bild vorbeizureden, eine gewisse Balance zu halten, dem Zuschauer zu Hause auch ein bisschen Luft zu lassen», listet Thurn und Taxis auf.

Wenn man das beherzige, komme man an einen Punkt, an dem man im besten Fall einen eigenen Stil entwickeln könne. Da entscheide dann die Persönlichkeit, ob man im Ranking nach oben kommt oder unten bleibt. «Wenn du überhaupt eine hast», ergänzt Thurn und Taxis und fragt, ob das nicht zu böse sei.

Ein Adeliger in der Fußballbranche?

Ein Gentleman eben, der zur Arbeit mit Sakko, Krawatte und Einstecktuch erschien. Und ein Adeliger. So einer beschäftigt sich mit Fußball? Wunderte man sich noch bei seinen Anfängen. «Wenn ich nicht arbeite, kann ich mir den Kaffee leider nicht leisten. Das haben die Leute sehr schnell kapiert», sagt er. Thurn und Taxis entstammt nämlich der böhmischen Linie des Hauses, das sei die zweite Linie mit den Schlössern hinter der Mauer.

Thurn und Taxis, der zur neuen Fußballsprache mit Gegenpressing und Spiel ohne Ball ein asketisches Verhältnis pflegt, hat viele packende oder sogar denkwürdige Live-Übertragungen erlebt. Deutschland gegen Portugal (3:1) im Spiel um Platz drei bei der Heim-WM 2006 oder das Aus von Borussia Dortmund im Viertelfinale der Champions League gegen die AS Monaco 2017, nur wenige Tage nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus des BVB.

Kirche, Schokoladengeschäft, Camp Nou

Es gibt aber auch Kuriositäten wie das torlose Remis in der Königsklasse zwischen dem FC Arsenal und AC Mailand 2008, zu dem der Kommentator Thurn und Taxis in London wegen seiner Schokoladenleidenschaft fast zu spät gekommen wäre. Mit einem Reiseführer für Pralinen und sonstige kakaohaltige Köstlichkeiten im Gepäck landete er auf der Suche nach berühmten Brownies mit dem Bus plötzlich in der Peripherie. «Da habe ich mich ein bisschen vertan», räumt er schmunzelnd ein.

Thurn und Taxis, der dunkle Vollmilchschokolade mit einem Kakaoanteil von 45 bis 50 Prozent bevorzugt, verfolgte seinen ganz eigenen Dreiklang. «Wenn ich zum Beispiel nach Barcelona geflogen bin, war ich zuerst in der Kirche, anschließend im Schokoladengeschäft und erst dann im Camp Nou.» So, wie er das erzählt, ist das die einzig sinnvolle Reihenfolge.

Martin Moravec, dpa
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