Borussia Dortmund hat am nahen Ende einer ohnehin durchwachsenen Saison einen weiteren peinlichen Rückschlag erlitten.
Trotz aller guten Vorsätze, den Fans nach frühen Knockouts in Europa und im DFB-Pokal zumindest einen versöhnlichen Bundesliga-Schlussspurt zu bieten, unterlag das Team von Trainer Marco Rose im kleinen Revierderby dem VfL Bochum mit 3:4 (2:2). Vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park bot der Tabellenzweite trotz der drei Treffer von Erling Haaland (19./Handelfmeter, 30./Handelfmeter und 62.) eine enttäuschende Vorstellung.
Dagegen gelang den Bochumern, die nach einem Blitzstart und Toren von Sebastian Polter (3.) und Gerrit Holtmann (8.) bereits 2:0 geführt hatten, ein Achtungserfolg. Der verdiente Sieg, den Joker Jürgen Locadia (81.) und Milos Pantovic (86./Handelfmeter) sicherstellte, beseitigte beim Aufsteiger alle Zweifel am Klassenerhalt.
BVB-Schwächen
Bereits die ersten Minuten der Partie offenbarten die größten Schwächen der Borussia in dieser Spielzeit. Schonungslos nutzten die Bochumer die Probleme in der Deckung des Gegners bei ihrem Blitzstart aus. Nach zuvor drei Partien ohne einen eigenen Treffer lagen sie schnell 2:0 vorn. Das neunte Saisontor von Polter nach Flanke von Takuma Asano bescherte die Führung. Mit einem platzierten Schuss aus 18 Metern erhöhte Holtmann wenig später auf 2:0.
Doch mit Hilfe des Videoassistenten Tobias Welz fanden die konsternierten Dortmunder, bei denen der gerade einmal 17 Jahre alte Jamie Bynoe-Gittens erstmals in die Startelf stand, schnell zurück ins Spiel. Auf Hinweis des Assistenten entschied Schiedsrichter Robert Hartmann nach einem Handspiel von Christian Gamboa im Bochumer Strafraum auf Elfmeter, den Haaland sicher verwandelte.
Einen ähnlichen Ablauf gab es vor dem Dortmunder Ausgleich. Das Handspiel von Elvis Rexhbecaj verursachte den nächsten Strafstoß, bei dem Haaland erneut die Nerven bewahrte.
Haaland mit Rekord
Nach der Pause erhöhte der BVB den Druck auf das Tor der Bochumer, tat sich aber beim Ausnutzen der Torchancen schwer. Erst Haaland brach den Bann, als er ein Zuspiel von Reus mit viel Glück aus kurzer Distanz über die Linie beförderte. Mit seinem 61. Tor im 65. Bundesligaspiel sorgte der Norweger für eine neue Bestmarke. Zuvor erzielte kein Profi vor seinem 76. Spiel das 60. Tor (Friedhelm Konietzka 1966).
Doch in ähnlicher desolater Manier wie in der Startphase gab der BVB den sicher geglaubten Sieg noch aus Hand. Das nutzte der tapfere Aufsteiger noch zu zwei Treffern durch Locadia und Pantovic zum umjubelten Erfolg.