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Kommt nun Horst Steffen an die Weser? (Urheber/Quelle/Verbreiter: Silas Schüller/DEFODI Images/dpa)
Kommt nun Horst Steffen an die Weser? (Urheber/Quelle/Verbreiter: Silas Schüller/DEFODI Images/dpa)
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Nach Werner-Trennung: Steffen bei Werder im Fokus

On 28. Mai 202528. Mai 2025

Wird Horst Steffen beim SV Werder Bremen Nachfolger von Ole Werner? Der 56-Jährige rückt nach der Trennung vom bisherigen Trainer beim Fußball-Bundesligisten zunehmend in den Blickpunkt. Einem «Bild»-Bericht zufolge soll der Coach der SV Elversberg den Hanseaten sogar schon seine Zusage gegeben haben. Ein anderer potenzieller Kandidat, Lukas Kwasniok, wäre demnach aus dem Rennen. Nach dreieinhalb Jahren Beständigkeit herrscht plötzlich wieder viel Bewegung an der Weser.

Nachdem Werner mitgeteilt hatte, dass er seinen im Juni 2026 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird, trennten sich die Bremer mit sofortiger Wirkung von dem 37-Jährigen. Steffen ist beim Zweitligisten Elversberg ebenfalls noch bis 2026 gebunden. Als Ablösesumme steht ein niedriger sechsstelliger Betrag im Raum. Würden die Gespräche wie geplant laufen, könnte der Ex-Profi schon am Donnerstag in Bremen vorgestellt werden, hieß es im Bericht der «Bild».

Auch Werners Co-Trainer freigestellt

«Wir bedauern Oles Entscheidung sehr, weil wir uns eine langfristige Zusammenarbeit mit ihm hätten vorstellen können. Da wir aber auf der Position des Cheftrainers Kontinuität und Klarheit für die Zukunft brauchen, haben wir uns entschieden, Ole freizustellen», sagte Fußball-Geschäftsführer Clemens Fritz in der Werder-Mitteilung zum Werner-Aus.

Insbesondere mit Blick auf die Kaderzusammenstellung, die Weiterentwicklung der Mannschaft und die zukünftige Ausrichtung sei es notwendig, auf dieser Position längerfristig planen zu können. Neben Werner stellte der Club auch die Co-Trainer Patrick Kohlmann, Tom Cichon und Hannes Drews frei.

Werner: «Alles andere als leicht»

Werner selbst sagte in der Mitteilung des Vereins, dass es ihm «alles andere als leicht» falle, seinen Vertrag nicht zu verlängern. «Aber ich habe schon häufig gesagt, dass es mir in meiner Arbeit darum geht, einen Verein zu entwickeln. Wenn ein gewisser Punkt erreicht ist, gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten: Entweder man sorgt für Veränderungen um einen Trainer herum oder man ändert etwas an der Trainerposition», stellte der Coach klar. 

Für ihn sei klar gewesen, dass es nach Ablauf des Vertrages diese Veränderung auf der Position brauche, um eine weitere Entwicklung möglich zu machen. «Daher habe ich die Entscheidung für den kommenden Sommer getroffen und sie den Verantwortlichen mitgeteilt», sagte Werner.

Ein weiteres Jahr mit Werner angesichts der Situation wäre für beide Seiten nur schwer vorstellbar gewesen. «Dass Werder sich nun zu diesem Schritt entschieden hat, kann ich aus der Clubperspektive nachvollziehen», sagte Werner. Viele enttäuschte Fans dürfte die Entscheidung dennoch hinterlassen. 

Fritz erwartet Entscheidung in dieser Woche

Für die sportliche Führung ist das Aus des jungen und im Geschäft geachteten Trainers eine Pleite. Auch hinsichtlich des sportlichen Erfolgs, da Werder zuletzt nur knapp das europäische Geschäft verpasst hatte. Nun muss der Club zügig einen neuen Trainer finden, um die Mannschaft auf die kommende Saison vorzubereiten. Dem Portal «Deichstube» sagte Fritz: «Ich bin optimistisch, dass wir noch in dieser Woche einen Nachfolger präsentieren können.»

Die heißeste Spur führt ins Saarland. Dort wollte sich Coach Steffen nach der verlorenen Bundesliga-Relegation (1:2 gegen den 1. FC Heidenheim) und dem verpassten Aufstieg ins Oberhaus am Montagabend nicht zu seiner Zukunft äußern. «Von mir gibt es weiterhin keine Auskunft dazu. Ich muss jetzt erst mal das Spiel verarbeiten», sagte Steffen am Sky-Mikrofon.

Nicht nur Steffen ein Kandidat

Auch Kwasniok, der den Zweitligisten SC Paderborn verlässt, wurde direkt als Kandidat in Bremen gehandelt. Zudem auch der frühere Nationalmannschafts-Assistenzcoach Danny Röhl, der den englischen Zweitligisten Sheffield Wednesday trainiert. Dank einer Ausstiegsklausel könnte er den Club verlassen.

Der Trainer-Markt im deutschen Profi-Fußball wurde zuletzt kräftig durchgewirbelt. Neben den Hanseaten suchen auch Augsburg, Wolfsburg, Leipzig und Aufsteiger Köln aus der Bundesliga einen Coach. In der 2. Liga unter anderem Hannover und Schalke.

Fritz: «Ole hat die Mannschaft kontinuierlich entwickelt»

Fest steht: Der neue Bremer Coach tritt in große Fußstapfen. Werner rangiert mit 128 Spielen als Werder-Coach weit oben in der Trainer-Historie. Fritz dankte Werner für die «herausragende Arbeit» in den vergangenen dreieinhalb Jahren. «Ole hat die Mannschaft kontinuierlich entwickelt und hatte sehr großen Einfluss auf die erfolgreiche Stabilisierung von Werder in der Bundesliga», sagte der frühere Profi.

Schon knapp ein halbes Jahr nach Werners Dienstantritt kehrte der norddeutsche Traditionsverein in die Bundesliga zurück und meisterte ein Jahr später den Klassenerhalt. In den vergangenen Spielzeiten wurde Werder Achter und Neunter und spielte jeweils um einen Europapokal-Platz mit.

Die Rückkehr in einen internationalen Wettbewerb ist die große Sehnsucht aller Fans und Club-Verantwortlichen bei dem früheren Champions-League-Teilnehmer.

Werner wollte Kader verändern

Doch die Entwicklung dürfte Werner an der einen oder anderen Stelle nicht schnell genug gegangen sein. Auch wegen unterschiedlicher Auffassungen über die Kaderplanung und die künftigen sportlichen Ambitionen soll es zwischen dem Club und Werner geknirscht haben.

In den vergangenen Jahren gingen einige Transfers schief, darunter das große Missverständnis um den früheren Liverpool-Spieler Naby Keita, der aktuell verliehen ist. Oder auch der defensive Mittelfeldspieler Skelly Alvero, der für 4,75 Millionen wechselte und vergangene Saison kaum eingesetzt wurde. In der abgelaufenen Saison kamen auch die ausgeliehenen Spieler Issa Kaboré (Manchester City) und André Silva (RB Leipzig) nur wenig zum Zug. 

Der Trainer erhöhte zuletzt auch durch eigene Aussagen den Druck auf den Club. «Ich weiß natürlich, dass gewisse Dinge hier nicht funktionieren, weil sie finanziell nicht umsetzbar sind», sagte Werner nach dem Saisonende in einem «Deichstube»-Interview.

Von Felix Schröder und Sebastian Stiekel, dpa
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